Nachhaltigkeit im Tourismus
Nachhaltigkeit spielt eine zentrale Rolle im Tourismus
Der bundesweit erarbeitete "Plan T - Masterplan für Tourismus" bildet die Grundlage der österreichischen Tourismuspolitik. Das Thema Nachhaltigkeit spielt beim "Plan T" eine zentrale Rolle und soll in allen drei Dimensionen – ökonomisch, ökologisch und sozial – Umsetzung finden. Ziel ist es, den Erfolg des Tourismusstandortes Österreich mit einer nachhaltigen Weiterentwicklung langfristig zu sichern. Der österreichische Tourismus bekennt sich zu den Leitgedanken, eine intakte Umwelt, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und die Balance zwischen den Wünschen der Gäste und den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung zu fördern.
Aktuelle Schwerpunkte

In der bundesweiten Tourismusstrategie "Masterplan für Tourismus – Plan T" zieht sich das Thema Nachhaltigkeit in allen drei Dimensionen, der ökonomischen, ökologischen und sozio-kulturellen, als roter Faden durch. Nachhaltigkeit ist grundsätzlich nichts Neues in der österreichischen Tourismuspolitik – neu sind allerdings die Rahmenbedingungen und Herausforderungen, wie Klima, Energie, Umwelt, Mitarbeitermangel und Tourismusakzeptanz sowie das gestiegene Bewusstsein der Gäste für einen nachhaltigen Tourismus.
Mit der Dialogreihe wollen wir dazu beitragen, den österreichischen Tourismus gut in die Zukunft zu führen. Dazu gibt es regelmäßige Veranstaltungen sowohl in Präsenz als auch virtuell, in denen über wichtige Nachhaltigkeitsthemen informiert wird, Lösungsansätze aufgezeigt werden und sich Stakeholder vernetzen können.

Das Tourismusministerium hat in den vergangenen Jahren verschiedene wissenschaftliche Arbeiten zum Thema Klimawandel und Tourismus ermöglicht. Seit der Etablierung des Österreichischen Klimaforschungsprogramms StartClim im Jahr 2003 konnten auf verschiedene tourismusspezifische Fragestellungen fundierte Antworten gefunden werden, z. B. zu den klimawandelbedingten Wasserschwankungen im Neusiedler See (2006), zum klimatischen Tourismuspotenzial (2006), zur Sensitivität im Sommertourismus (2006), zum alpinen Sommertourismus (2007), zu Gletscherrückgang und Permafrostveränderungen in hochalpinen Tourismusdestinationen (Beispiel Zillertaler Alpen 2008 oder Großglockner-Pasterzengebiet 2009), zu den Herausforderungen vermehrter Hitzetage im Städtetourismus (2010) oder wie Tourismusregionen hinsichtlich Umwelt, Klima und Raumnutzung besser kommunizieren und zusammenarbeiten können (2019).
Weiterführende Informationen
- Zur Website des BMWET "Klimawandel und Tourismus"
- Zum Download der Handlungsempfehlungen – Sachstandsbericht "Klimawandel und Tourismus in Österreich", 2019
- Österreichische Strategie zur Anpassung an den Klimawandel
- Online-Toolkit "Nachhaltiges Speisen- und Getränkeangebot in der Hotellerie und Gastronomie"
- Sustainable Food-Factsheets (Englisch)

Entgegen der öffentlichen Meinung wird der Energieverbrauch im Tourismus oftmals überschätzt. Die Sektoren Beherbergung, Gastronomie und Seilbahnen/Pistenpräparierung – die Kernbranchen im heimischen Tourismus – haben laut Umweltbundesamt einen Anteil von 1,6 Prozent am österreichischen Endenergieverbrauch (Ø 2017 - 2019). Unter der Annahme (Berechnung des Umweltbundesamts), dass 80 Prozent des Stromverbrauchs von Seilbahnen und Infrastruktur sowie 100 Prozent von Piste und Beschneiung sowie 50 Prozent von Beherbergung und Gastronomie im Winter anfallen, ergibt sich für den Wintertourismus ein Endenergieverbrauch von 2.817 GWh (Ø 2017 - 2019).
Trotz geringem Energieverbrauch arbeitet die Branche intensiv daran, Umwelt- und Klimaschutzziele zu erreichen, noch energieeffizienter zu wirtschaften, noch sorgsamer mit den Ressourcen umzugehen und noch stärker in erneuerbare Energiequellen zu investieren.
Der Anteil erneuerbarer Energien in der Gastronomie und Beherbergung konnte beispielsweise im Zeitraum von 2008 bis 2019 von 36 auf 54 Prozent gesteigert werden. Diese Bereiche liegen damit deutlich über dem österreichischen Wert (2019: 34 Prozent) sowie bereits jetzt über dem Zielwert der österreichischen Bundesregierung bis 2030 50 Prozent zu erreichen.
Zum Download:

Untrennbar mit dem Tourismus ist naturgemäß auch das Thema Mobilität verbunden. Durch technologische Entwicklungen, Veränderungen im Reiseverhalten, aber auch durch den unmittelbaren Klimaeinfluss ist es von einem großen Wandel geprägt. Um die Herausforderung dieses Wandels zu bewältigen, hin zu nachhaltigen Mobilitätslösungen, die den regionalen Lebensraum, Unternehmen, Beschäftigte und Gäste respektvoll miteinander verbinden, und dies sowohl im Hinblick auf die Erreichbarkeit der Destination als auch in Bezug auf die Mobilität vor Ort, braucht es gute zukunftsfähige Lösungen, die schon heute gefunden und umgesetzt werden müssen. Innovative Mobilitätsangebote, die sich an den Bedürfnissen der Gäste und Einheimischen orientieren, leistbar, kundenfreundlich und klimaschonend sind, werden einen wesentlichen Standort- und Wettbewerbsvorteil für eine Region darstellen.
Zur Sensibilisierung und Vernetzung der verschiedenen Akteure aus den Bereichen Tourismus, Mobilität und Klimaschutz, werden seit Jahren unterschiedliche Austauschformate und Informationsbroschüren angeboten.

Die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele sind ein Wertekompass für unsere Zukunft. Österreich hat sich im "Plan T - Masterplan für Tourismus" klar für eine nachhaltige Gestaltung des Tourismus ausgesprochen. Mit dem Projekt "Tourismus und die SDGs" unterstützen wir diesen Prozess.
Tourismus und die SDGs – Fachinformationen, Best-Practice-Beispiele und Forschungsarbeiten aus Österreich
Auf der Webseite "Tourismus und die SDGs" finden Sie Informationen und Best-Practice-Beispiele aus dem österreichischen Tourismus zu den 17 nachhaltigen Entwicklungszielen. Ziel ist es, das Bewusstsein für die Agenda 2030 zu heben und verstärkt soziale und ökologische Verantwortung zu übernehmen. Dazu können Studierende, Schülerinnen und Schüler, Absolventinnen und Absolventen österreichischer Tourismus-Ausbildungseinrichtungen ihre Forschungsarbeiten präsentieren und ihre Erkenntnisse zur Verfügung stellen. Die Sammlung umfasst derzeit über vierzig Forschungsarbeiten zu elf der siebzehn SDGs.
Weitere Informationen auf der Website des BMWET
Wie kann ich mich international engagieren, vernetzen und Sichtbarkeit erlangen?
Auf der Webseite des BMWET werden vier ausgewählte internationale Nachhaltigkeitsinitiativen vorgestellt, an denen sich Stakeholder aus dem Tourismus beteiligen können: der "Tourism Transition Pathway" der EU, das "International Network of Sustainable Tourism Observatories" der UNWTO, die "Global Tourism Plastics Initiative" und die "Glasgow Declaration" der UNWTO/des One Planet Networks.

Wie bereits in der Vergangenheit umfasst das Förderportfolio der gewerblichen Tourismusförderung weiterhin Zuschüsse, geförderte Kredite und Haftungen (wie im KMU-Förderungsgesetz vorgesehen). Die Förderschwerpunkte sind Qualitätsverbesserungen, Betriebsgrößenoptimierungen sowie Betriebsübergaben, wobei stets ein starker Fokus auf Nachhaltigkeit und Resilienz liegt.
Dieser Fokus zeigt sich insbesondere an der Weiterentwicklung des Investitionszuschusses, der künftig mit dem geförderten Kredit kombiniert und als "Nachhaltigkeitsbonus" bezeichnet wird. Fortan kann dieser Nachhaltigkeitsbonus bis zu sieben Prozent des nachhaltigkeitsrelevanten Anteils einer Investition betragen (statt bisher fünf Prozent), wobei er ausschließlich für nachhaltige Investitionen in den Bereichen Ökologie, Soziales sowie Ökonomie vergeben wird.
Weitere Informationen auf der Website des BMWET
- Leuchtturmprojekte 2023: "Innovative Konzepte zur Klimafolgenanpassung und Resilienz im Tourismus": Ziel dieser Förderaktion war es, die heimische Tourismuswirtschaft zum Thema Klimawandelanpassung und Resilienz dahingehend zu sensibilisieren, innovative Konzepte zu erarbeiten, die den mittel- und langfristigen Folgen des Klimawandels für den Tourismus Rechnung tragen. Ende Oktober hat eine Fachjury im zweistufigen Auswahlprozess acht Siegerprojekte ermittelt, welche die geplante Inwertsetzung des Tourismus durch innovative Projektideen am besten beschrieben haben. Zu den prämierten Leuchtturmprojekten 2023.
Initiativen unserer Partner

Nachhaltigkeit ist ein zunehmend buchungsrelevanter Faktor bei der Urlaubsentscheidung. Immer mehr Gäste sind bereit, für nachhaltige Angebote mehr zu bezahlen. Der neue Leitfaden "Green Claims im Tourismus" mit einer 10-Punkte-Checkliste unterstützt Touristikerinnen und Touristiker bei der erfolgreichen Nachhaltigkeitskommunikation.
Das KPI-Toolkit für Destinationen dient der strategischen Verankerung und Messbarkeit von Nachhaltigkeit.
Weitere Informationen der Österreich Werbung zum Thema Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist ein Thema, das nicht nur viel diskutiert wird, sondern auch gesellschaftspolitisch und global nicht mehr wegzudenken ist. Auch Unternehmen sind sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und wollen einen Beitrag zu den großen Herausforderungen wie Klimaschutz leisten.
Weitere Informationen unter:

In der Hotellerie machen die Energiekosten mittlerweile schon mehr als fünf Prozent des Umsatzes aus. Das muss nicht sein! Es gibt bereits viele effektive Wege, Energie – und damit Geld und Ressourcen – zu sparen.
Die Initiative "Nachhaltigkeit in der Hotellerie – Zeichen setzen" setzt sich intensiv mit diesen Themen auseinander. Ziel ist eine nachhaltigere Unternehmensführung in der österreichischen Qualitätshotellerie. Das Tourismusministerium unterstützt diese Initiative finanziell.
Informationen zur Nachhaltigkeitsinitiative "Zeichen setzen" auf der Website der ÖHV
Broschüre "Find the right balance"
Durch die Informationsbroschüre "Find the right balance - Anregungen für nachhaltig ausgewogenen Tourismus" (PDF, 1 MB) sollen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in Tourismusregionen bei der Früherkennung von und dem richtigen Umgang mit Unbalanced Tourism unterstützt werden.
Factsheet zum Download
